Osho über Neo-Sannyas

Du findest hier eine Zusammenstellung von Zitaten aus verschiedenen Reden, in denen Osho über Sannyas spricht. Die Auszüge sind in der Reihenfolge geordnet, in der sie gesprochen wurden, die Vorträge aus The Last Testament findest du am Ende.

 

„Wenn du das Leben betrachtest, ohne dich selbst zu erkennen, ist es ‚Samsara´, die Welt. Wenn du das Leben betrachtest und dich selbst erkannt hast, ist es Sannyas.

Darum scheint es mir immer falsch, wenn jemand sagt, er habe Sannyas genommen. Dieses ‚Nehmen‘ von Sannyas erweckt den Eindruck, es stehe im Gegensatz zur Welt. Ist Sannyas denn etwas, was man nehmen könnte? Kann jemand sagen, er habe Wissen ‚genommen‘. Und was taugt schon ein Wissen, das so genommen werden kann? Genommenes Sannyas ist nicht Sannyas. Du kannst dir keine Maske der Wahrheit aufsetzen. Die Wahrheit muss in dir erweckt werden.

„Sannyas wird geboren. Es kommt durch Verstehen. Und durch dieses Verstehen werden wir ständig transformiert. Wenn sich unser Wissen ändert, werden auch unsere Sichtweise und unser Verhalten automatisch verändert. Die Welt bleibt, wo sie ist, und Sannyas nimmt langsam in uns Form an. Sannyas ist das Wissen, dass ich nicht der Körper bin; es ist das Wissen, dass ich die Seele bin. Wenn dieses Wissen einmal dämmert, fallen Unwissenheit und Festhalten weg. Die Welt war da draußen und wird auch weiter dort bleiben. Im Innern jedoch wird man sich nicht mehr an ihr festhalten. Mit anderen Worten: Im Inneren wird es keine Welt, kein Samsara mehr geben.“

Osho, The Perfect Way, Talk #3
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„Sannyas hatte einen ‚Eingang‘, aber der ‚Ausgang‘ fehlte. Man konnte hinein gehen, aber man konnte nicht heraus kommen. Aber auch wenn es der Himmel ist – ohne einen Ausgang wird er zur Hölle – es wird eine Fessel, eine Gefängniszelle.

Du kannst zwar sagen, ‚Das stimmt nicht, wenn ein Sannyasin wirklich gehen wollte, wie könnte ihn jemand daran hindern? Er könnte weggehen.‘ Aber du würdest ihn verurteilen, ihn beschimpfen – es wäre eine verurteilende Haltung dahinter. Deswegen haben wir uns einen Trick ausgedacht: Immer wenn jemand Sannyas nimmt, machen wir viel Publicity, Pomp und Aufwand. Wenn jemand Sannyas nimmt, wird viel zeremonielle Musik gespielt. Wenn jemand Sannyas nimmt, schmücken wir ihn mit Blumen und Girlanden, wir loben und ehren ihn und zeigen ihm großen Respekt. Wir schwelgen in diesem Schauspiel, als ob ein großes Ereignis stattfände. Aber dieses Schauspiel hat eine Kehrseite. Dieser Sannyasin weiß eines nicht: Sollte er sich morgen von Sannyas zurückziehen, dann würde er, genauso wie er heute mit Girlanden geschmückt wird, morgen mit Schuhen und Steinen beworfen. Und das wird niemand anderes tun als dieselben Leute. In der Tat warnen ihn diese Leute durch das Zeremoniell, sich ja niemals zurückzuziehen. Sonst wirst du, genauso wie du jetzt geehrt wirst, morgen missachtet.

Dies ist eine sehr gefährliche Situation. Wer weiß, wie vielen Leute dadurch die Freude an Sannyas versagt geblieben ist. Sie können so etwas niemals für ihr ganzes Leben entscheiden … Der Entschluss, ein lebenslanges Versprechen abzulegen, ist zu groß, eine zu schwierige Angelegenheit. Außerdem haben wir gar kein Recht, zu entscheiden.“

Osho, Krishna: The Man and His Philosophy, Talk #22
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„Deshalb sehe ich Sannyas immer als etwas zeitlich Begrenztes. Du kannst dich jederzeit davon zurückziehen. Wer könnte dir etwas in den Weg legen? Du hast Sannyas genommen, jetzt verlässt du es wieder. In dieser Situation gibt es keinen anderen Richter als dich. Du allein bist ausschlaggebend und dies ist deine eigene Entscheidung. Es geht weder jemand anderen etwas an, noch wird irgendjemandes Zustimmung gebraucht. Sannyas ist etwas individuelles, es ist deine eigene Entscheidung. Man nimmt es heute und lässt es morgen wieder los. Es wird von dir weder erwartet, dass du jemanden lobst, wenn er Sannyas nimmt, noch dass du ihn verdammst, wenn er es aufgibt. Es geht dich nichts an.

Gleichzeitig erinnere dich daran, dass bis jetzt Sannyas immer mit einem Meister verbunden war: Ein Meister gibt die Einweihung. Aber Sannyas ist nichts, was ein anderer dir geben kann. Sannyas ist etwas, das man nimmt, niemand gibt es. Oder besser gesagt: Wer sonst könnte Sannyas geben außer der Existenz selbst? Wenn jemand zu mir kommt und sagt: ‚Bitte gib mir die Einweihung‘, sage ich ihm: ‚Wie kann ich dir die Einweihung geben? Ich kann nur ein Zeuge sein. Nimm die Einweihung vom Göttlichen, nimm die Einweihung von der Existenz selbst; ich werde höchstens bezeugen, dass ich anwesend war, als du eingeweiht wurdest.‘ Ein Sannyas, das an einen Meister gebunden ist, wird zwangsläufig sektiererisch. Ein Sannyas, das an einen Meister gebunden ist, kann niemals Freiheit bringen, es wird nur Fesseln bringen“

Osho, Krishna: The Man and His Philosophy, Talk #22
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„Ich werde nicht ihr Meister sein, sondern nur ein Zeuge ihrer Einweihung in Sannyas. Tatsächlich wird Sannyas eine direkte Beziehung zwischen ihnen und der Existenz sein. Es wird kein Ritual bei der Sannyaseinweihung stattfinden, so dass niemand Schwierigkeiten hat zu gehen, wenn er sich danach fühlt … „

Osho, Krishna: The Man and His Philosophy, Talk #22
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„Als ich ‚meine Sannyasins‘ sagte, war das kein Versprecher meiner Zunge. Meine Zunge ist seltsam, sie verspricht sich kaum. Das erste Mal als ein Freund ‚deine Sannyasins‘ sagte, bestritt ich es und meinte ‚Sag nicht meine‘, aber meine Absicht war eine andere. Meine Absicht war, in Frage zu stellen, wie ein Sannyasin mit gehören könnte. Aber als ich es wiederholte, war es kein Versprecher. Ich sagte ‚meine Sannyasins‘. Der Sannyasin kann nicht mir gehören, aber ich kann natürlich zu den Sannyasins gehören.“

Osho, Krishna: The Man and His Philosophy, Talk #22
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Osho, wird sich nicht eine Sekte um dich herum bilden?

„Nein, es wird sich keine Sekte bilden. Sie wird sich nicht bilden, weil dazu ein paar grundlegende Voraussetzungen nötig sind. Ein Meister wird gebraucht, Schriften werden gebraucht, eine Lehre wird gebraucht, einige Eigenschaften werden gebraucht. Außerdem braucht man dazu einen blinden, dogmatischen Glauben, dass nur die eigene Doktrin richtig ist und alles andere vollkommen falsch ist.

Nein, der Sannyasin meiner Vorstellung wird solche Eigenschaften nicht haben. Und es ist schwierig eine Sekte ohne diese Eigenschaften zu gründen. Ich nenne jemanden einen Sannyasin, der zu keiner Religion gehört. Wie kannst du eine Sekte ohne Religion gründen? Ich nenne jemanden einen Sannyasin, der keine religiösen Schriften hat, der keinen religiösen Meister hat, der keinen Tempel hat, keine Moschee, keine Kirche, kein Gurudwara. Auf diese Art kann sich nur schwer eine Sekte bilden.

Wir sollten uns darum bemühen, dass keine Sekte entsteht, weil Sekten der Religiosität mehr geschadet haben als irgendetwas anderes. Irreligiosität hat der Religiosität nicht soviel Schaden zugefügt, wie die Sekten es getan haben.“

Osho, Krishna: The Man and His Philosophy, Talk #22
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„Mehr als alles andere bedeutet Sannyas Mut, denn es ist eine Erklärung deiner Individualität, eine Erklärung deiner Freiheit, eine Erklärung, dass du nicht mehr Teil dieser Massenverrücktheit, dieser Massenpsychologie bist. Es ist eine Erklärung, dass du universell wirst; du wirst zu keinem Land gehören, zu keiner Kirche, zu keiner Rasse, zu keiner Religion.“

Osho, Finger Pointing to the Moon, Talk #7
(This title is no longer available at Osho’s request)

 

„Das meine ich, wenn ich sage, sei ein Sannyasin. Sei einfach nur. Deine roten Roben, deine Mala – das sind Regeln, das ist ein Spiel. Das ist es nicht, was ich mit wirklichem Sannyas meine. Aber du bist so an Spiele gewöhnt, dass du, bevor ich dich in ein Leben ohne Regeln führe, in der Übergangszeit Regeln brauchst. Wenn man von dieser Welt der Regeln und Spiele zu einer Welt ohne Regeln und Spiele überwechselt, muss eine Brücke überquert werden. Deine orangene Kleidung, deine Mala sind nur für diese Übergangszeit da. Du kannst die Regeln nicht einfach so fallenlassen, also gebe ich dir neue Regeln. Aber sei dir vollkommen darüber im Klaren, dass deine Roben nicht dein Sannyas sind, deine Mala nicht dein Sannyas ist, dein neuer Name nicht dein Sannyas ist. Sannyas wird da sein, wenn es keinen Namen mehr gibt, wenn du namenlos wirst. Dann wird es keine Regeln geben. Dann wirst du so gewöhnlich sein, dass du nicht erkannt werden wirst.“

Osho, A Bird on the Wing, Talk #9
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„Du gehörst nirgendwo hin – das ist die Realität. Alles Verlangen irgendwo hin zu gehören ist trügerisch. Die bloße Idee von Zugehörigkeit erschafft Organisationen; die bloße Idee von Zugehörigkeit erschafft die Kirche – weil du nicht alleine sein kannst, willst du irgendwo in einer Menge untergehen. Ein Sannyasin ist jemand, der sein Alleinsein akzeptiert hat. Es ist etwas Fundamentales; es kann untergehen. Wenn du Sannyasin wirst, wirst du nicht Teil einer bestimmten Organisation – dies hier ist überhaupt keine Organisation. Wenn du Sannyasin wirst, dann wirst du mutig genug, um eine bestimmte Tatsache anzuerkennen: dass der Mensch alleine ist. Und das ist so fundamental; es gibt keine Möglichkeit, dem zu entkommen. Es ist so fundamental wie der Tod. Genau genommen ist der Tod nichts anderes als die Nachricht, dass du immer schon alleine warst und auch jetzt alleine bist.“

Osho, The Divine Melody, Talk #10
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Osho, eine gute Freundin von mir hat dir aus dem Westen einen Brief geschickt und um einen Sannyasnamen gebeten. Dann kam sie hierher und nahm Sannyas, bevor sie die Antwort bekam. Der Name, den sie im Brief empfing, war völlig anders als der, den du ihr hier gabst. Ich war sehr verwirrt, als ich davon hörte, denn ich habe meinen Namen immer als meinen Weg angesehen und mich von ihm leiten lassen, wenn ich nicht weiter wusste. Was ist wirklich die Bedeutung des Namens, den du uns gibst?

„Veera, alles heiliger Kuhmist. Lass dich nicht von den Namen irreführen. Du sehnst dich immer danach, dich an irgendetwas festzuhalten und aus Nichts etwas Großes zu machen. Die Namen, die ich euch gebe, sind wie nichts sagendes Liebesgeflüster. Mach nicht viel Aufhebens darum.

Wirklich, wenn ich dir den Namen gegeben habe, dann komm bloß nicht wieder und frag mich, was er bedeutet, denn ich vergesse es. Ich kreiere die Bedeutung darum herum – aus dem Augenblick heraus. Wie sollte ich mich später daran erinnern? Ich habe bestimmt dreißigtausend oder mehr Namen gegeben. Ein Name ist einfach ein Name. Du bist namenlos. Kein Name begrenzt dich, kein Name kann dich begrenzen. Es sind einfach nur Etiketten, die man gebraucht – nützlich, aber nichts Spirituelles. Doch weil ich deinem Namen so viel Aufmerksamkeit schenke und ihn dir erkläre, verfängst du dich darin. Es ist einfach nur meine Art, dich mit meiner Aufmerksamkeit zu überschütten, sonst nichts, einfach nur meine Art, dir meine Liebe zu zeigen, sonst nichts.“

Osho, The Diamond Sutra, Talk #10
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„Ich möchte, dass meine Sannyasins das Leben in seiner Totalität leben, aber mit einer grundsätzlichen, absoluten Bedingung und diese Bedingung ist Bewusstheit, Meditation. Geh zuerst tief in die Meditation, damit du dein Unterbewusstsein von allen giftigen Samen reinigen kannst, damit es nichts in dir gibt, was korrumpiert werden könnte und nichts, was für Macht anfällig ist. Und dann tue, was immer du tun möchtest.“

Osho, The Dhammapada: The Way of the Buddha, Vol. 6. Talk #4
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„Natürlich tragen meine Sannyasin eine Mala mit einem Medaillon, aber meine Sannyasin zählen weder die Perlen der Mala …. jahrhundertelang war die Funktion der Mala, still da zu sitzen und Rama, Rama über ihr zu singen. Meine Sannyasin zählen natürlich die Perlen der Mala nicht. Aber ich habe ihnen eine Mala mit einem Medaillon umgelegt – es ist nur ein tiefgründiger Scherz, sonst nichts. Eine Satire! Es ist ein abgrundtiefer Witz, dein Konzept von Sannyas, das du bis jetzt in dir getragen hast, zu demolieren. Ich interessiere mich weder für die Mala noch für das Medaillon. Aber wie sonst könnte man das [Ritual der] Anbetung derer unterminieren, die Mahavira, Krishna, Rama und Buddha verehrt haben! Wie sonst könnte man die Mala derjenigen korrumpieren, die seit Jahrhunderten Perlen zählen!

Dies dient also nicht dazu, ein Konzept zu verstärken. Und an dem Tag, an dem ich feststelle, dass diese Konzepte fallen gelassen wurden, werde ich meine Sannyasin bitten, fröhlich Kleidung in jeder Farbe zu tragen – jetzt ist unsere Arbeit getan. Nun, was ist die Notwendigkeit, eine Mala et cetera zu tragen? Warum dir ein Gewicht um den Hals hängen! Mach ein Lagerfeuer aus dem Medaillon und so weiter, es ist nicht mehr nötig.

Aber es dauert noch ein bisschen. Dieser Tag wird kommen, an dem ich ein Lagerfeuer aus maroonfarbenen Kleidern, Malas und Medaillons mache. Warte nur ein bisschen! Verstricke dich bis dahin nicht in unnötigen Vermutungen. Man muss nur einen Schritt nach dem anderen gehen. Diese jahrhundertealten Konzepte kann man nur langsam und allmählich auflösen. Und ich habe meine eigene Art, sie aufzulösen. Auch dies ist einer der Wege. Auch dies ist nur ein Hinweis. Es gibt darin nirgends eine große Idee, und es gibt darin nirgends indische Kultur.

… Und warum zählst du Ashtavakra zu den Indern? Denn Ashtavakra unterstützt weder die Veden noch Feuerwaschungen und Feuerrituale, noch Andacht und Anbetung, noch Tempel und Idole. Was findest du in Ashtavakra, das du indisch nennen kannst und nicht in Lao Tzu finden ist? Ändere also entweder die Definition von indisch – halte nicht an der Geografie fest. Dann ist das ganze Firmament der Erwachten indisch. Aber warum sollte man das dann nur Indien nennen? Warum nennen wir es nicht Japan; warum nennen wir es nicht China; warum nicht Arabien; warum nicht Israel? Was ist schließlich dieses Festhalten daran, es Indien zu nennen?

Warum so eine Verbundenheit mit dem Wort Indien? Was ist so besonders an diesem Wort? Dies sind nur unsere Anhaftungen. Die Bindung der Juden ist Israel. Die Bindung der Mohammedaner ist Mekka und Medina, Arabien. Das sind alles Anhaftungen. Weder gibt es etwas Indisches in Ashtavakra, noch gibt es etwas Indisches in Krishnamurti, noch gibt es etwas Indisches in mir. Und was in mir ist, was in Krishnamurti ist, was in Ashtavakra ist, das gleiche ist in Bahauddin, in Jalaluddin, in Pythagoras, in Zarathustra, in Jesus, in Basho, in Linchi, in Huang-Po. Das Element, mit dem der Mensch das Leben erkennt, ist Bewusstheit. Was hat Bewusstheit mit Indien zu tun? Ist Bewusstheit etwas Geografisches? Jeder kann überall erwachen. Man kann in Tibet erwachen; man kann in China erwachen; man kann in Indien erwachen. Der Körper ist Lehm; man kann in jedem Körper erwachen. Man kann in weißer Haut erwachen; man kann in schwarzer Haut erwachen.

… Weder kann ich Ashtavakra oder Krishnamurti als Inder bezeichnen – noch kann ich die lange Kette der Erwachten als eine Reihe leuchtender Lichter der indischen Kultur bezeichnen. All diese Leute haben weder mit Geografie noch mit Geschichte etwas zu tun. Die Wahrheit ist, dass es nicht richtig ist, selbst ihre Tradition als Tradition zu bezeichnen. Auch das Wort Tradition ist gefährlich und irreführend.“

Osho, Peevat Ramras Lagi Khumari, Talk #6, Question #2

 

„Der Lehrer wird sehr mitfühlend erscheinen, weil er dir jede Richtlinie geben wird und alle Verantwortung übernehmen wird. Er wird dir den Weg zeigen; er wird dich führen und du musst ihm nur folgen. Der Meister ist nicht daran interessiert, dass du ihm folgst. Nein, im Gegenteil, du sollst ihm nicht folgen, sonst verpasst du die Chance, du selbst zu werden. Was macht der Meister dann also? In Wirklichkeit sind alle seine Aufgaben negativ. Er zerstört deine Krücken, deine Stützen. Er macht dich offen für alle möglichen Ängste, Befürchtungen, Herausforderungen. Das ist alles negativ.

Was das Positive betrifft, so macht er nichts. Er ist nur ein Spiegel. Er erlaubt dir, nahe zu kommen und dein Gesicht in seinem Spiegel zu sehen. Er will nicht, dass du ihn imitierst und zu seinem Gesicht wirst. Er will, dass du in ihn hinein schaust. Er hat keine Ideen. Das bedeutet, dass aller Staub vom Spiegel verschwunden ist. Sein Spiegel ist blank. Du kannst nahe kommen und hineinschauen und du wirst dein eigenes Gesicht finden. Der Spiegel spiegelt einfach; es ist kein Tun, es ist keine Handlung.

Zweifellos ist meine Beziehung zu dir einzigartig. Zuallererst ist es keine Beziehung -was für eine Beziehung kannst du mit einem Spiegel haben? Du kannst dein Gesicht sehen und dankbar sein – aber das ist keine Beziehung. Was für eine Beziehung kann der Spiegel zu dir haben? Es ist nicht möglich. Der Spiegel ist einfach da. Es gibt keine Möglichkeit, dass er sich bezieht, er existiert einfach. Auf diese Art ist die Beziehung einzigartig.

Wenn du zu anderen Religionen gehst, wird der Meister – der nicht wirklich ein Meister ist, aber sie nennen ihn Meister – dieser Meister, der sogenannte Meister wird tausendundeine Forderung erfüllt haben wollen, weil er einen großartigen Job für dich zu machen wird. Ich mache nichts für dich, also kann ich auch nichts von dir verlangen. Der Pseudo-Meister wird Bedingungen erfüllt haben wollen. Wenn du darin versagst, die Bedingungen zu erfüllen, dann folgt die Verurteilung. Wenn du die Bedingungen erfüllst, dann gibt es Lob, Belohnung.

Ich kann dich nicht verurteilen, ich kann dich nicht belohnen – weil ich keine Bedingungen stelle, die du erfüllen musst. Mein Schüler zu sein, ist deine Entscheidung. Es hat nichts mit mir zu tun. Mich als deinen Meister anzunehmen, ist deine Entscheidung, es hat nichts mit mir zu tun. Ich suche keine Konvertiten; ich bin kein christlicher Missionar. Ich strebe nicht danach, dass Leute sich zu meiner Art zu denken bekennen, zu meiner Art zu leben. Nein, absolut nicht. Sonst hätte ich in diesen fünfunddreißig Jahren problemlos Millionen von Menschen bekehren können. Sie waren bereit, sich bekehren zu lassen; ich war nicht bereit zu bekehren. Es ist deine Entscheidung. Denk immer daran, was auch immer hier passiert, ist deine Entscheidung.

Wenn du ein Sannyasin bist, ist es deine Entscheidung. Wenn du Sannyas aufgibst, ist es deine Entscheidung. Wenn du es wieder nimmst, ist es deine Entscheidung. Ich überlasse alles dir. Damit ist es eine einzigartige Beziehung: Es ist völlig einseitig; von meiner Seite aus gibt es keine Beziehung. Das muss völlig klar sein: Von meiner Seite aus gibt es keine Beziehung.“

Osho, From Unconsciousness to Consciousness, Talk #18 
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 „Es war eine absolute Notwendigkeit; es gab keinen anderen Weg meine Leute zu begeistern. Jeder ist schon eingeteilt; dies ist keine offene Welt: Der eine ist Christ, der andere ist Hindu, wieder ein anderer ist Mohammedaner. Es ist sehr schwer, jemanden zu finden, der nichts ist. Ich musste meine Leute in diesen geschlossenen Gruppen finden, aber um in ihre Gruppen hinein zu kommen, musste ich ihre Sprache sprechen. Ganz langsam ließ ich ihre Sprache dann wieder fallen. Gleichzeitig, während ich ihre Sprache langsam fallen ließ, wurde meine Botschaft immer klarer.

Und nach all den Jahren, in denen ich Sannyas gegeben hatte, ließ ich einen Zwischenraum von drei Jahren, eine Lücke, damit jeder, der mich verlassen wollte, gehen konnte – denn ich will mich in niemandes Leben einmischen. Wenn ich es bereichern kann, gut. Wenn ich dich und dein Sein nicht bereichern kann, dann ist es besser, wenn du dich von mir zurückziehst.“

Osho, From Personality to Individuality, Talk #14
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„Ich habe die Sannyasbewegung nicht beendet; ich habe nur unterbunden, dass eine Religion daraus wird. Eine Bewegung ist ein Fließen; das ist die Bedeutung einer Bewegung – sie bewegt sich, sie wächst. Aber eine Religion ist tot – sie hat aufgehört sich zu bewegen, sie hat aufgehört zu wachsen. Sie ist tot. Der einzig richtige Platz für sie ist das Krematorium…

Jeder Priester oder jede Priesterin will eine tote Religion, weil sie berechenbar ist. Alles ist nur ein Katechismus. Es gibt keine Meinung, keine Entwicklung, kein Wachstum. Schau das Christentum an: Zweitausend Jahre sind vergangen – sind sie wenigstens einen Zoll weiter als Jesus Christus gegangen? Fünfundzwanzig Jahrhunderte sind seit Buddha vergangen – sind die Buddhisten einen einzigen Schritt vorwärts gegangen? Das heißt Wachstum zerstören, Entwicklung zerstören.

Jetzt möchte ich, dass meine Leute offen bleiben, lebendig, wachsend, immer frisch und neu. Es wird ein neues Phänomen, eine neue Religiosität sein – ohne ein Etikett, weil jedes Etikett ein Schlusspunkt ist. Und ich mag keine Schlusspunkte, ich mag noch nicht einmal Strichpunkte: Das Leben geht immer weiter…

Ich habe die Mala zurückgezogen. Sie hat Bedeutung in Indien, weil die roten Kleider und die Mala in Indien Jahrtausende lang in allen Religionen das Symbol eines Sannyasins waren. Ich wollte diese traditionelle Idee von Sannyas zerstören, weil der Sannyasin zölibatär sein muss, der Sannyasin darf keine Frau berühren, darf mit keiner Frau sprechen. Der Sannyasin kann nicht in einem Haushalt leben, er muss in einem Tempel bleiben. Er darf nur einmal am Tag essen, er muss immer wieder regelmäßig fasten. Er muss sich selbst quälen. Das ist krank.

Ich wollte dieses Image zerstören, deshalb habe ich die rote Farbe gewählt. Und ich hatte fast dreihunderttausend Sannyasins in Indien. Meine Sannyasins haben großen Ärger unter den traditionellen Sannyasins verursacht, weil man nicht mehr herausfinden konnte, wer wer ist. Meine Sannyasins sind auf der Straße gegangen und Leute haben ihre Füße berührt, ohne zu wissen, dass sie nicht enthaltsam sind, sie haben ihre Freundinnen. Sie essen zweimal am Tag, sie essen von allem das Beste – ob italienisch, chinesisch oder japanisch, es spielt keine Rolle. Diese Leute gehören zum einundzwanzigsten Jahrhundert und die alten Sannyasins waren sehr aufgebracht, weil ich ihr Image zerstört habe. Jetzt, wo wir im Westen sind, sind rote Kleidung und Mala nicht länger nötig, denn im Westen waren sie nie religiöse Symbole. Sie haben ihre Aufgabe in Indien erfüllt. Sie haben ihren Standpunkt klar gemacht, dass ein Sannyasin mit einer Frau leben kann, mit Kindern; dass er kein Parasit der Gesellschaft sein muss, er kann arbeiten, er kann gestalten, er kann Geld verdienen; dass er nicht verehrt werden muss…

Mit anderen Worten, du bist jetzt frei von allen äußeren Symbolen. Alles was übrig bleibt, ist der essentielle Kern von Religiosität, die Reise nach Innen, die nur du unternehmen kannst. Ich kann sie nicht für dich machen, niemand kann sie für dich machen. Jetzt gibt es also nur noch die essentielle Qualität, die wichtigste Qualität der Religiosität: Das ist Meditation…

Wenn du jetzt, wo es keine äußeren Symbole mehr gibt, Sannyasin sein willst, dann solltest du nur eine einzige Sache beachten: Wie du dir die Disziplin des Beobachtens aneignen kannst; sonst glaubst du womöglich, dass du schon ein Sannyasin bist, nur weil du rote Kleidung und eine Mala trägst. Du bist es nicht. Weder verändert die Kleidung jemanden, noch verhilft die Mala jemandem zu einer Transformation. Doch du kannst dich selbst betrügen…

Jetzt nehme ich dir all das weg und lasse dir nur eine einzige, einfache Sache. Dabei kannst du nicht mogeln; entweder du tust es oder du tust es nicht. Wenn du es nicht tust, bist du kein Sannyasin. Nun hat die Bewegung also ihren reinsten Zustand erlangt, den essentiellsten Zustand; aber fallen gelassen wurde sie nicht.“

Osho, From Bondage to Freedom, Talk #17
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„Es geht nicht darum mein Sannyasin zu sein, es geht darum ein Sannyasin zu sein. Mein Sannyasin zu sein, erfordert natürlich eine gewisse Verpflichtung, eine gewisse Hingabe. Und ich möchte nicht, dass du dich mir verpflichtest oder dich mir hingibst. Ich möchte, dass du dich der Natur hingibst, dass du dich der Existenz verpflichtest. Du brauchst nicht mein Sannyasin zu sein, du brauchst einfach nur ein Sannyasin zu sein – und das ist der einzige Weg, mein Sannyasin zu sein.“

Osho, Beyond Psychology, Talk #15
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„Jetzt wird Sannyas eine völlig andere Bewegung sein: Es wird mehr für echte Sucher sein. Es wird nicht einfach für jeden da sein, der die Gesellschaft wechseln möchte, weil er sie satt hat. Er möchte eine alternative Gesellschaft, also schließt er sich einer Sannyaskommune als einer alternativen Gesellschaft an – aber er hat kein Verlangen, keine Sehnsucht nach Wahrheit.

Nur weil in dieser Gesellschaft die Leute rote Kleidung tragen – und er nicht seltsam aussehen will, anders, komisch – fängt er an, rote Kleidung zu tragen und wird ein Sannyasin. Aber in Wirklichkeit will er nur vor der großen Welt davonlaufen, wo er sich total gelangweilt hat und keinen Platz fand, wo er hätte hingehen können. Die Kommune wurde ein Unterschlupf für alle möglichen Leute. Nun wird Sannyas eine Schule sein, eine Mysterienschule. Nur diejenigen, die wachsen und sich verändern wollen, werden sich ihr anschließen. Und es gibt Millionen von Menschen, die mehr Bewusstsein in ihr Sein bringen wollen, die fühlen, dass sie schläfrig und unbewusst sind. Sorgt euch also nicht darum, wenn einige andere, alte Sannyasins verschwinden; es werden neue Leute kommen, Leute mit frischen Blut.“

Osho, The Path of the Mystic, Talk #37
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Osho, hast du aufgehört, Leute in Sannyas einzuweihen und Schüler zu haben? Wird es mir versagt sein, dein Schüler zu werden?

„Ein Schüler wird nicht gemacht, man muss einer werden. Wenn du jemanden liebst, fragst du die Person dann zuerst? Holst du dir erst die Erlaubnis dieser Person? Liebe passiert einfach. Weder gehorcht die Liebe jemandem, noch fragt sie um Erlaubnis, noch hält sie sich an irgendwelche Formen oder Methoden. Was ist Anhängerschaft? Es ist der höchste, der tiefste Name für Liebe. Wenn du mich lieben willst, wie könnte ich dich davon abhalten? Wenn du in Liebe Tränen für mich vergießt, wie könnte ich dich daran hindern? Und wenn du in das eintauchst, was ich Meditation nenne, wie kann ich dich daran hindern? Wenn jemand ein Schüler sein will, kann ihn niemand daran hindern. Deshalb habe ich alle Formalitäten abgeschafft, durch die man zum Schüler wurde, denn ich möchte jetzt nur diejenigen, die aus eigenem Antrieb zu mir kommen – nicht über irgendeine andere Route. Nun liegt die ganze Verantwortung bei dir.

Zum Beispiel lehren wir die Erstklässler: a steht für Apfel, g für Ganesh. Genau genommen stand g früher für Ganesh, jetzt steht es für gadha, der Esel. Dies ist ein weltlicher Staat. Da ist das Wort Ganesh in einem Textbuch unpassend. Aber weder Ganesh noch gadha haben irgendetwas mit g zu tun. Das ist nur eine Methode, einem kleinen Kind etwas beizubringen. Das Kind findet gadha oder Ganesh interessanter. Es hat kein Interesse an dem Buchstaben g. Aber nach einiger Zeit wird gadha vergessen sein, ganesh wird vergessen sein und nur g wird übrig bleiben, nur g wird verwendet werden. Wenn du immer noch a für Apfel lesen musst und g für Ganesh, dann hast du, wenn du auf die Universität kommst, keine Möglichkeit zu studieren. Einen ganzen Satz zu lesen, wird unmöglich sein. Und nachdem du ihn gelesen hast, wird es schwierig werden, die Bedeutung zu verstehen, denn wer weiß, wie viele Esel und Ganeshas und Mangos im Satz vorkommen?

In Kinderbüchern gibt es Bilder: Farbige Bilder, große Bilder und wenige Buchstaben. Und mit jeder höheren Klasse werden die Bilder kleiner und die Buchstaben werden mehr. Zum Schluss verschwinden die Bilder vollständig und nur die Buchstaben bleiben übrig. In den Universitätskursen gibt es keine Bilder, nur Buchstaben, ashkar. Unser Wort ashkar ist auch sehr schön. Es bedeutet das, was niemals zerstört werden wird. Ganesha kann zerstört werden, gadhas können zerstört werden, aber ashkar wird immer bleiben. Es hört niemals auf.

Als ich anfing, musste ich also Leute in Sannyas einweihen, musste ich Leute zu Schülern machen. Aber wie lange kann man sich diesen Gag mit den gadhas und Ganeshas erlauben, mit Äpfeln und Ananas? Sannyas ist jetzt erwachsen geworden. Nun sind die Formalitäten nicht mehr von Bedeutung. Wenn du jetzt Liebe empfindest, werde ein Schüler. Es ist noch nicht einmal etwas, worüber man sprechen muss. Jetzt brauchst du es nicht einmal jemanden wissen lassen: Wenn dein Gefühl es dir sagt, sei ein Sannyasin. Jetzt ist es allein deine Verantwortung. Dies ist das Zeichen von Erwachsensein. Wie lange kann ich mit dir gehen und deine Hand halten? Bevor mir meine Hände genommen werden, muss ich selber deine Hand loslassen, damit du auf eigenen Füßen stehen kannst – dich auf deine eigenen Hände verlassen kannst, deine eigene Verantwortung – und gehst.

Nein, du brauchst nicht aufhören, ein Schüler zu werden. Es kann dich auch niemand davon abhalten, ein Sannyasin zu werden. Aber jetzt ist es allein deine Entscheidung, die auf dem Durst und dem Ruf deines Innersten beruht. Ich bin mit dir, mein Segen ist mit dir, aber jetzt werde ich dir nicht erklären, wie man ein Sannyasin wird oder dich bitten zu meditieren. Jetzt werde ich lediglich erklären, was Meditation ist. Wenn das ein Verlangen in dir auslösen kann, dann meditiere. Jetzt werde ich dich nicht auffordern zu lieben. Ich werde dir die Liebe und alles andere nur beschreiben. Wenn in deinem Herzen kein Lied erwacht – selbst dann nicht, wenn du die einzigartige und wunderbare Beschreibung der Liebe hörst – dann wird es auch nichts bringen, wenn man dich dazu auffordert. Und wenn ein Lied entsteht, dann ist es nicht eine Frage des Sannyas-Gebens und Nehmens: Du kannst ein Schüler sein, du kannst meditieren, du kannst ein Sannyasin werden, du kannst erleuchtet werden, du kannst den höchsten Schatz dieses Lebens erlangen, den wir moksha genannt haben, die absolute Befreiung. Aber jetzt musst du all dies tun. Die Tage, wo jemand dir von hinten einen Schubs gibt, sind vorbei. Jetzt bist du völlig frei. Dein eigener Wunsch, deine eigene Freude, deine eigene Ekstase sind die entscheidenden Faktoren.“

Osho, The Diamond Sword, Talk #8
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Osho, nach vielen Jahren mit dir bin ich mit der Schüler-Meister-Beziehung vertraut. Kannst du bitte etwas über die Schüler-Schüler-Beziehung sagen?

„So etwas gibt es nicht. In der Vergangenheit haben Schüler Organisationen gegründet. Das war ihre Beziehung, dass ‚wir Christen sind‘, dass ‚wir Mohammedaner sind‘, dass ‚wir zu einer Religion gehören, zu einem Glauben und weil wir zu einem Glauben gehören, sind wir Brüder und Schwestern. Wir werden für den Glauben leben und wir werden für den Glauben sterben.‘

Alle Religionen sind aus den Beziehungen zwischen den Schülern hervorgegangen. In Wirklichkeit sind zwei Schüler überhaupt nicht miteinander verbunden. Jeder Schüler ist seiner eigenen Möglichkeit entsprechend mit dem Meister verbunden. Ein Meister kann mit Millionen von Schülern verbunden sein, aber die Verbindung ist eine persönliche, nicht über eine Organisation. Schüler haben keine Beziehung. Ja, sie haben eine bestimmte Freundlichkeit, ein bestimmtes liebevolles Verhalten.

Ich vermeide das Wort Beziehung, weil es bindet. Ich nenne es noch nicht einmal ‚Freundschaft‘, sondern ‚Freundlichkeit‘ – weil sie gemeinsame Reisende auf dem gleichen Pfad sind, den gleichen Meister lieben, aber sie sind über den Meister miteinander verbunden. Sie sind nicht direkt miteinander verbunden. Das war die Sache in der Vergangenheit, die am bedauerlichsten war: Dass Schüler sich organisiert haben, sich untereinander verbunden haben – sie waren alle dumm. Und dumme Leute können nur noch mehr Unfug in die Welt bringen. Alle Religionen haben genau das getan.

Meine Leute sind persönlich mit mir verbunden. Und weil sie auf dem gleichen Weg sind, lernen sie sich natürlich kennen. Es kommt eine Freundlichkeit auf, eine liebevolle Atmosphäre, aber ich möchte es nicht irgendeine Art von Beziehung nennen. Wir haben zu sehr darunter gelitten, dass die Schüler direkt miteinander verbunden waren und Religionen, Sekten, Kulte gegründet haben und dann fingen sie an zu streiten. Sie können nicht anders. Wenigstens mit mir denkt daran: Ihr habt keinerlei Beziehung miteinander. Einfach nur eine lockere Freundlichkeit, keine solide Freundschaft, das ist genug – und wesentlich schöner und dann besteht keine Möglichkeit, der Menschheit in Zukunft zu schaden.“

Osho, Beyond Enlightenment, Talk #2
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„Einweihung bedeutet zweifellos, dass du einen Schritt in ein gefährliches Leben getan hast. Du hast mich als deinen Freund in der Dunkelheit angenommen und hast deine Hand voller Vertrauen gegeben. Aber ich habe nie einen Blankoscheck eingelöst und ich habe niemals jemandes Leben benutzt oder mich auch nur eingemischt. Es geht einfach von dir aus, ich bin völlig außen vor. Es ist deine Einweihung und es ist deine Initiative, dass du dein Leben der Transformation widmest. Die ganze Sache und die Verantwortung liegen bei dir.“

Osho, The New Dawn, Talk #30
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„Es hat nichts zu bedeuten, dass du ein Sannyasin geworden bist; es ändert nichts, es sei denn, dein Sannyas bewirkt Meditation in dir…

Ohne Meditation gibt es kein Sannyas. Es ist nur dein reines Bewusstsein, das in die Höhe steigt – sich langsam, langsam über die Schwerkraft der niedrigeren Dinge hinaus bewegt – das macht dich zum Sannyasin.“

Osho, The Great Pilgrimage, Talk #11
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„Ein Sannyasin muss nicht offiziell Sannyasin sein. Jeder Suchende, jeder, der auf der Suche nach der Wahrheit ist, ist ein Sannyasin. Und ein Sannyasin muss nicht meiner sein. Ein Sannyasin ist kein Anhänger, sondern höchstens ein Reisegefährte. Es genügt, wenn du nach der Wahrheit suchst, nach dem Sinn und der Bedeutung des Lebens.“

Osho, Hari Om Tat Sat, Talk #17
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„Der Tag, an dem du Sannyas nimmst, ist nicht notwendigerweise der Beginn von Sannyas. Es ist einfach dein Zeichen, dass ‚ich bereit bin, darauf zu warten, dass mir Sannyas geschieht. Die Einweihung ist nur dein Ja zur Existenz und öffnet alle Türen und Fenster, damit die frische Brise und die Sonne herein kommen können, dich reinigen und zum Teil des Ganzen machen können.

Eines Tages wird Sannyas beginnen. Es kann im Moment der Einweihung beginnen, wenn deine Intensität, deine Integrität, dein Vertrauen und deine Liebe total sind, aber das ist selten so. Es sind immer sechzig Prozent, vierzig Prozent, siebzig Prozent, dreißig Prozent… Es gibt Leute, die vielleicht neunundneunzig Prozent Vertrauen haben, aber dieses eine Prozent Zweifel ist genug, um es zu verhindern… Jahre, sogar Leben. Bevor du nicht einhundert Prozent offen bist, bevor nicht eben jenes Wort Nein aus deinem Vokabular verschwunden ist, wird dir die große Revulotion Sannyas nicht passieren…

Sannyas braucht ein totales Ja und dann kann es in genau diesem Moment passieren. Aber dein kleiner Zweifel – er ist vielleicht nur klitzeklein – ist wie ein kleines Sandkorn in deinen Augen und du kannst deine Augen nicht öffnen. Nur ein kleines Körnchen Sand kann es dir vorenthalten, diese ganze wunderbare Welt zu sehen. Zweifel ist wie ein kleines Sandkorn in deinem inneren Auge. Es kann dich davon abhalten, die Pracht und die Herrlichkeit des Lebens zu sehen, dein eigenes Potential und deine eigenen Blumen, die seit Leben darauf gewartet haben, zu wachsen und zu blühen, aber du hast ihnen keine Chance gegeben.“

Osho, Om Shantih Shantih Shantih, Talk #26
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Osho, was sind die Voraussetzungen, um ein Schüler zu sein?

„Überhaupt keine. Ein offenes Herz, ein liebendes Herz, tiefes Vertrauen in sich selbst – sonst wird nichts gebraucht. Du musst dich nicht irgendeinem Meister ausliefern, du musst nicht irgendeinen Gott anbeten und du musst kein Gebet an irgendeine hypothetische Gottheit richten. Du musst nicht zu von Menschen gebauten Tempeln und Kirchen gehen, um das zu finden, was in dir verborgen ist. Ein Schüler hat den Samen zum Meister. Der Schüler ist ebenfalls eine Lotusblume; es ist nur, dass du woanders hinschaust und nicht in dich selbst hinein.“

Osho, Live Zen, Talk #7
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„Ich möchte nicht, das jemand ein Mönch ist, ich möchte, dass du in der Welt bist. Meditation muss man nicht 24 Stunden praktizieren. Meditation ist nur ein kleiner Einblick – und dann mache deine Arbeit weiter. Nach und nach wird der kleine Einblick durch deine Handlungen hindurchscheinen, durch deine Stille, durch deine Lieder, durch deine Tänze hindurchscheinen.

Es ist nicht nötig, 24 Stunden zu verschwenden und ein Parasit zu werden. Und wenn du ein Parasit der Gesellschaft wirst, kannst du nicht gegen die Gesellschaft rebellieren. Du kannst kein einziges Wort gegen irgendeine Art von Aberglaube sagen. Meine Leute können Sannyasins sein und trotzdem absolut rebellisch, weil sie von niemandem abhängig sind. Ihre Meditation ist ihre eigene, persönliche Angelegenheit.“

Osho, The Buddha: The Emptiness of the Heart, Talk #6
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„Sannyas muss nichts Äußeres sein, die Sehnsucht danach ist genug.“

Osho, Christianity: The Deadliest Poison and Zen, the Antidote to All Poisons, Talk #7
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Osho, was wird es in der Zukunft bedeuten, ein Sannyasin zu sein, von diesem Tag an?

„Ab heute bedeutet Sannyasin zu sein einfach, dass er in die Meditationsmethoden hier eingeweiht ist und dass er sich selber das Versprechen gibt, dem Weg zu folgen. Aber es wird individuell sein, alleine. Er wird selbst verantwortlich sein. Es wird kein Kollektiv geben, keine Gemeinde.“

Osho, The Last Testament, Vol. 3, Talk #9
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„Sannyas bedeutet einfach, dass sie einen Weg der Meditation akzeptiert haben und ein Leben in Freude und des sich Erfreuens. Es bedeutet, dass du bereit bist, dein Leben in eine Glückseligkeit zu verwandeln. Sannyas ist also etwas völlig anderes. Es wird weiterhin Sannyasins geben. Doch ich habe alle äußeren Symbole der Sannyasins abgeschafft. Wenn sie sie behalten wollen, ist das ihre Sache. Von meiner Seite aus sind sie gestrichen. Sie brauchen keine Mala. Sie brauchen keine rote Kleidung. Alles was ich möchte … Mein Rat, den ich ihnen gebe, ist, wenn du ein Sannyasin bist, dann ist Meditation die einzig wesentliche Sache, die du mitführen solltest.“

Osho, The Last Testament, Vol. 3, Talk #13
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„Ich habe alles von den Sannyasins genommen, wodurch sie sich hervorheben. Ich habe ihnen gesagt, ‚Jetzt ist es nicht nötig, rote Kleidung zu tragen. Alle Farben gehören uns. Es ist nicht nötig, eine Mala mit meinem Foto zu tragen, weil ich nicht dein Retter oder Prophet oder Bote bin.‘

Ich habe keinen Gott, den ich dir anbieten kann. Ich kann dir nur die Wissenschaft des sich selbst Erkennens anbieten. Du musst also verstehen, dass ich nur ein Freund bin, nicht mehr als das. Ich bin einer von euch, es gibt also keine Notwendigkeit der Verehrung und keinen Grund zu glauben, du gehörtest einem Kollektiv an. Ihr seid alle Individuen.“

Osho, The Last Testament, Vol. 3, Talk #14
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„Ich habe hart daran gearbeitet, alle Äußerlichkeiten fallen zu lassen, damit für dich nur das Innere zu entdecken bleibt. Denn der menschliche Verstand ist sehr unreif. Er beginnt, sich an äußeren Symbolen festzuhalten. Das ist in allen Religionen der Welt so passiert. Ich möchte, dass meine Leute es ganz klar verstehen. Weder deine Kleidung, noch deine äußere Disziplin, noch sonst irgendetwas, das dir überliefert wurde und das du gutgläubig übernommen habt, kann helfen. Das einzige, was eine Revolution in dir bewirken kann, ist, über den Verstand hinauszugehen in die Welt des Bewusstseins. Nichts anderes ist religiös.

Aber für den Anfang und in einer Welt, die so von Äußerlichkeiten besessen ist, musste ich Sannyas auch mit äußeren Dingen beginnen. Stelle deine Kleidung auf orange um, trage eine Mala, meditiere, aber der Schwerpunkt lag nur auf Meditation. Ich habe allerdings gemerkt, dass die Leute sehr leicht ihre Kleidung verändern können, nicht aber ihren Verstand. Sie können die Mala tragen, aber sie können nicht in ihr Bewusstsein eintauchen. Und weil sie orangefarbene Kleidung, eine Mala, einen neuen Namen tragen, fangen sie an zu glauben, sie seien Sannyasins geworden.

So billig ist Sannyas nicht. Jetzt ist es an der Zeit und ihr seid reif genug dazu, dass die Anfangsphase vorbei ist. Ich möchte nicht, dass meine Leute sich im Unwesentlichen verlieren. Am Anfang war das nötig. Nun, nachdem du mir viele Jahre zugehört und mich verstanden hast, kannst du von den äußeren Bindungen befreit werden. Und du kannst zum ersten Mal wirklich ein Sannyasin sein, nur indem du nach innen gehst.“

Osho, The Last Testament, Vol. 6, Talk #12
(Will be published in the library very soon)

 

„Die Sannyasbewegung ist nicht meine. Sie ist nicht eure. Es hat sie gegeben, als es mich noch nicht gab. Sie wird hier sein, wenn ich nicht mehr da bin. Die Sannyasbewegung bedeutet einfach die Bewegung derer, die nach Wahrheit suchen. Es hat sie schon immer gegeben.

Es hat immer schon Wahrheitssuchende gegeben. Ich nenne es Sannyas. Es ist zeitlos. Es ist sanatan. Es hat nichts mit mir zu tun. Millionen von Menschen haben dazu beigetragen. Auch ich habe meinen Teil dazu beigetragen. Sie wird immer reicher und reicher werden. Wenn ich nicht mehr da bin, werden immer neue Leute kommen und sie bereichern.

Ich werde einmal nicht mehr da sein. Aber das bedeutet nicht, dass die Sannyasbewegung nicht mehr da sein wird. Sie gehört niemandem… Ich kann euch nicht die Wahrheit geben, aber ich kann euch den Mond zeigen… bitte klammert euch nicht an meinen Finger, der auf den Mond zeigt. Dieser Finger wird verschwinden. Der Mond wird bleiben und die Suche wird weitergehen. Solange es auch nur einen einzigen Menschen auf dieser Welt gibt, werden die Blumen von Sannyas weiterblühen…

Ich bin der einzige Mensch in der ganzen Geschichte, der dir Individualität gibt. Die sogenannten Gurus taten genau das Gegenteil: Sie nahmen dir deine Individualität. Ihr ganzes Bemühen bestand darin, dich ihnen ergeben zu machen. Deine Aufgabe bestand nur darin, ihre Füße zu berühren und ihren Segen zu empfangen. Mir geht es um etwas völlig anderes. Du kannst keinen Segen empfangen, indem du jemandes Füße berührst. Im Gegenteil, dadurch machst du diesen Mann noch egoistischer und kränker.

Das Ego ist der Krebs seiner Seele. Mach niemand krank. Hab Mitgefühl. Berühre niemals jemandes Füße… Mir geht es darum, alle Traditionen, Rechtgläubigkeit, Vorurteile, Glaubenssätze aus deinem Verstand zu beseitigen, damit du einen Zustand von Nicht-Verstand erreichen kannst… den höchsten Zustand der Stille, wo sich kein Gedanke regt. Nicht einmal eine kleine Welle auf dem See deines Bewusstseins.

Und die ganze Sache muss von dir getan werden. Ich sage nicht: ‚Folge mir einfach. Ich bin der Retter. Ich werde dich retten.‘ Das ist alles Schrott. Niemand kann dich retten außer dir selbst. Und die spirituelle Unabhängigkeit ist die einzige Unabhängigkeit, die es wert ist, Unabhängigkeit genannt zu werden.“

Osho, The Last Testament, Vol. 6, Talk #12
(Will be published in the library very soon)

 

Die letzte Nachricht an die Akademie für Mala-Inititiation, 1989.

Osho sendet eine Nachricht an die Akademie für Initiation, dass es nicht mehr notwendig sei, Malas zu tragen. Bei Sannyas gehe es darum, nach innen zu gehen und es habe nichts mit Äußerlichkeiten zu tun. Einige Leute sind aufgebracht, also wird es wieder an Osho herangetragen und seine Antwort lautet: „Wenn du deine Mala tragen musst, dann nur zu Hause während der Meditation.“